Am 10. November 2022 begannen in Medellín die Ausgrabungen auf einer ehemaligen Bauschuttdeponie, La Escombrera, einem der größten urbanen Massengräber Kolumbiens. La Escombrera liegt in der Comuna 13, einem marginalisierten Viertel Medellíns, das zwischen 1999-2004 zum Konfliktschauplatz zwischen den Guerrillagruppen FARC, ELN und CAP und paramilitärischen Gruppen wurde.
Nach Angaben der Sondergerichtsbarkeit für den Frieden (Jurisdicción Especial para la Paz, JEP) sind 459 Personen aus der Comuna 13 verschwunden. Über 300 Personen sollen laut der Aussage eines Paramilitärs in La Escombrera begraben sein. Trotz jahrelangem Aktivismus der Familien, blieb die Bauschuttdeponie bis 2019 in Betrieb. Ein erster Ausgrabungsversuch der kolumbianischen Staatsanwaltschaft 2015 schlug fehl.