2024
AKTIONEN ZUM GEDENKEN DER OPFER DES GEWALTSAMEN VERSCHWINDENLASSENS
Angkhana Neelapaijit: „Die Zahlen sind nur die Spitze des Eisbergs“
Gewaltsame Konflikte in oder zwischen Ländern, Unterdrückung von kritischer Zivilgesellschaft, politischer Opposition und/oder Minderheiten, Menschenhandel, Migration und andere Phänomene sind die Kontexte, in denen in vielen Ländern der Asien-Pazifik-Region Menschen gewaltsam verschwinden. Auch wenn das Bewusstsein für diese schwere Menschenrechtsverletzung gestiegen ist und es Erfolge in Bezug auf die Erarbeitung nationaler Gesetze und Ermittlungen in einzelnen Fällen Verschwundener gibt, sind die Herausforderungen weiterhin enorm.
Hinter jedem Gesicht und jedem Namen steckt eine Geschichte
Anlässlich des Internationalen Tags der Opfer von Verschwindenlassen (30. August) entstand im Jahr 2021 in einer kollektiven Aktion der Koalition gegen Verschwindenlassen und der Galerie Neurotitan in Zusammenarbeit mit dem Künstlerkollektiv Orangotango im Hof des Haus Schwarzenberg in Berlin Mitte ein Kunstwerk, das Porträts, Namen und Forderungen von Opfern dieses schweren Menschenrechtsverbrechens zeigt.
WO SIND SIE? KEIN MENSCH VERSCHWINDET SPURLOS
Wiederaufnahme der Wanderausstellung zum gewaltsamen Verschwindenlassen von Menschen in Mexiko
Während der Pandemie kam es zu einer längeren Unterbrechung. Ab 30. August 2024 soll die Ausstellung in München wieder gezeigt werden und steht danach anderen Interessierten zur Verfügung. Die Ausstellung ist zeitlos. Sie wurde 2017 von der Länder-Koordinationsgruppe für Mexiko- und Zentralamerika (CASA) von Amnesty International in Hamburg entwickelt und wird jetzt von „Partner Südmexikos“ weitergeführt
Bis wir sie finden!
Gedenken an gewaltsam Verschwundene in Kolumbien und die kollektiven Kämpfe der Betroffenen
Unter dem Motto „Kolumbien: Bis wir sie finden!“ laden wir euch herzlich ein, mit uns den Internationalen Tag der Opfer des Verschwindenlassens zu begehen. An diesem Tag erinnern wir an die gewaltsam Verschwundenen im Rahmen des bewaffneten Konflikts in Kolumbien und bekunden unsere Unterstützung für ihre Familien und die Suchenden.
Mit Tätern sprechen
Radiobeitrag – Im Jahr 2016 unterzeichneten die FARC-Guerilla und der kolumbianische Staat ein Friedensabkommen. Dieses sollte den längsten bewaffneten Konflikt des südamerikanischen Kontinents und einen der längsten weltweit beenden. Eine Übergangsjustiz soll den bewaffneten Konflikt juristisch bewerten, sowie Maßnahmen zur historischen Erinnerung, Wiedergutmachung, Versöhnung und Nicht-Wiederholung ausarbeiten.
Video: Honduras: Wo sind die Verschwundenen?
Die afroindigenen Garífuna kämpfen seit Jahren um ihr angestammtes Land an der Karibikküste. Ihre mächtigen Gegner: Touristenressorts, Palmölbarone und Drogenkartelle. 18. Juli 2020. Triunfo de la Cruz, Honduras. Frühmorgens zerren Schwerbewaffnete vier junge Männer aus dem Bett oder holen sie von ihren Booten am Strand weg.
Pressemitteilung von Deutsche Menschenrechtskoordination Mexiko und Koalition gegen Verschwindenlassen
Die Suche muss intensiviert werden Vor einem Jahr verschwanden in Mexiko Antonio Díaz und Ricardo Lagunes. Angehörige und Menschenrechtsorganisationen fordern die Einrichtung eines internationalen Suchmechanismus. Berlin, 11. Januar 2024. Seit einem Jahr fehlt von den...
BASISINFORMATIONEN
Einfache Sprache: das Verschwindenlassen erklärt
Jeden Tag verschwinden Menschen auf der ganzen Welt spurlos. Männer, Frauen, Jugendliche und Kinder werden verhaftet oder entführt. Sie werden an einem geheimen Ort gefangen gehalten, oft gefoltert und manchmal sogar getötet. Das Schicksal dieser Menschen ist ungewiss. Zu den Tätern gehören Regierungsbeamte, private Organisationen oder Einzelpersonen. Sie werden oft von der Regierung unterstützt. Manchmal handeln die Täter sogar im Auftrag der Regierung.
INTERNATIONALER RAHMEN
UN-Ausschusssitzung erstmals von Opfer eröffnet
Zum ersten Mal in der Geschichte des UN-Ausschuss gegen das Verschwindenlassen sprach zur offiziellen Eröffnung einer Sitzung ein Opfer des gewaltsamen Verschwindenlassens. María Nohemí Barbosa legte per Videoschaltung aus Kolumbien Zeugnis über das Verschwinden Ihres Sohnes und ihre Zusammenarbeit mit dem Ausschuss ab.
AKTIVISMUS
Huellas de la Memoria: Auf den Spuren von César
Mexiko: Über 60 000 Personen gelten nach offiziellen Angaben als verschwunden. Das Projekt „Huellas de la Memoria“ versucht, das systematische Verschwindenlassen von Personen sichtbar zu machen und erzählt die Geschichten von Familien auf der Suche nach ihren Liebsten. Eine dieser Geschichten ist die von Maricela Alvarado González. Sie sucht mit dem heutigen Tag seit neun Jahren ihren Sohn César.
LÄNDERBERICHTE
Rezension: Ausgesetzte Zeit (Camilo Vicente Ovalle)
Täglich verschwinden Menschen in Mexiko spurlos. Camilo Vicente Ovalle rekonstruiert in „Ausgesetzte Zeit“ wie Politik, Sicherheitskräfte und Justiz seit den 1940 Jahren systematisch den staatlichen Unterdrückungsapparat ausbauten und die Praxis des Verschwindenlassens zum Ausschalten jeglicher Dissidenz einsetzten. Eine Rezension und weitere Literaturhinweise zum Thema.