Der diesjährige 6. und 7. November ist der 35. Jahrestag der Besetzung des Justizpalastes durch die Guerilla M-19 in Kolumbien und der anschließenden Rückeroberung durch die nationalen Streitkräfte. Dabei verloren 1985 ca. 100 Menschen ihr Leben und 11 weitere wurden verschwunden lassen. Dieses durch wenig ruhmreiche Kapitel stellt einen Wendepunkt in der Geschichte des Landes dar.
„Ich werde dich suchen, bis ich dich finde!“ Gewaltsames Verschwindenlassen in Mexiko“
Video: Mehr als 73.000 Personen gelten in Mexiko offiziell als verschwunden. Knapp 98 Prozent der Fälle datieren auf die Zeit seit 2006, als der damalige Präsident Felipe Calderón den Drogenkartellen den Krieg erklärte. Familienangehörige leben mit der Ungewissheit über das Schicksal der Verschwundenen. Häufig suchen sie auf eigene Faust nach sterblichen Überresten.
Honduras, Guatemala und El Salvador haben die Verantwortung, ihren Staatsangehörigen Schutz zukommen zu lassen
Claudia Interiano ist Regionalkoordinatorin für Zentralamerika der Menschenrechtsorganisation FJEDD (Stiftung Gerechtigkeit und demokratischer Rechtsstaat). Sie erklärt, warum Militarisierung der Grenzen nicht dem Schutz migrierender Menschen dienen und welcher Zusammenhang zwischen den bewaffneten Konflikte der 80er Jahre und den Menschenrechtsverletzungen heute besteht und warum die Corona-Pandemie zu noch mehr Flüchtenden führen wird. #AufDemWegVerschwunden
El Salvador: Meine Tochter ist nicht tot
Seit dem jahrelangen bewaffneten Konflikt zwischen Militärdiktatur und FMLN Guerrilla sind bis heute nur wenige Verbrechen aufgeklärt und strafrechtlich verfolgt worden. Die Straflosigkeit setzt sich bis heute fort: Seit Jahren ist El Salvador eines der Länder mit der höchsten Mordrate auf der Welt. #AufDemWegVerschwunden
Nun haben wir eine mexikanische Regierung, die sich in ihrer Einstellung gegen die Migrant*innen kaum vor den USA verstecken muss.
Mit dem Regierungswechsel haben wir alle auf bessere Bedingungen für eine Koordination gehofft. Die Regierung schien viel zugänglicher bei Problematiken zu sein, die zuvor kaum wirklich angegangen wurden: Migration, Asyl, Verhaftungen. Wir dachten, es könne nicht schlimmer kommen. Doch in der kurzen Zeit dieser neuen Regierung, im letzten Jahr, wurde das beim Thema Migration widerlegt. Mexiko hat sich der US-Position angepasst. Genau wie Zentralamerika. Und die US-Position heißt: Grenzen schließen, irreguläre Migration verhindern, keine Asylsuchenden in den USA. #AufDemWegVerschwunden
Guatemala: Wir geben nicht auf, bis wir ihn finden
Video: Das indigen geprägte Hochland Guatemalas ist eine fruchtbare Region, reich an kulturellem Erbe. Es ist aber ebenso arm und von einer Geschichte der Gewalt gepeinigt. In den 80er Jahren verübte die Militärdiktatur einen Völkermord an der Maya-Bevölkerung, Hunderttausende flohen ins benachbarte Mexiko. #AufDemWegVerschwunden
Im Schatten des Nord-Dreiecks: die nicaraguanische Migration
Wenn von der zentralamerikanischen Migration die Rede ist, bezieht sich das in der Regel auf die drei Länder des sogenannten Nord-Dreiecks: Guatemala, Honduras, El Salvador. Als viertes Land der Region mit einer größeren Gruppe von Migrant*innen findet Nicaragua weniger Beachtung. Das hat mehrere Gründe. Zahlenmäßig reicht die Migration der Nicaraguaner*innen Richtung USA im letzten Jahrzehnt nicht an die der drei anderen Länder heran. #AufDemWegVerschwunden
Honduras: Wenn ich nicht wieder anrufe, bin ich nicht mehr.
Video – Das Leben im mittelamerikanischen Honduras ist oft geprägt von Bandenkriminalität, in vielen Gemeinden haben die Bandes das Sagen, zwingen junge Menschen zur Mitarbeit oder bekriegen sich opferreich untereinander. #AufDemWegVerschwunden
Mexiko: Die Behörden verschränken nur die Arme
Im Frühjahr 2011 verschwinden 23 junge Mexikaner auf ihrer Reise vom mittelmexikanischen Staat Guanajuato in Richtung USA spurlos. Nur einer wird später in einem geheimen Grab gefunden, im Bundesstaat Tamaulipas. #AufDemWegVerschwunden
El Salvador: Ich hätte gerne ein Grab, wo ich um sie weinen kann.
Seit dem jahrelangen bewaffneten Konflikt zwischen Militärdiktatur und FMLN Guerrilla sind bis heute nur wenige Verbrechen aufgeklärt und strafrechtlich verfolgt worden. Die Straflosigkeit setzt sich bis heute fort: Seit Jahren ist El Salvador eines der Länder mit der höchsten Mordrate auf der Welt. #AufDemWegVerschwunden