Über uns
Koalition gegen Verschwindenlassen
Unter «Verschwindenlassen» wird die „Festnahme, Haft, Entführung oder jede andere Form von Freiheitsentzug durch Bedienstete des Staates, durch eine Person oder durch Personengruppen verstanden, die mit der Erlaubnis, Unterstützung oder Duldung (billigende Inkaufnahme) des Staates handeln, gefolgt von der Weigerung, die Freiheitsberaubung zu bestätigen, oder von einer Verschleierung des Schicksals oder des Aufenthaltsortes der verschwundenen Person, wodurch sie dem Schutz des Gesetzes entzogen wird.”
(UN-Konvention gegen Verschwindenlassen, Artikel 2).
Das Verschwindenlassen ist eine besonders grausame, multiple Menschenrechtsverletzung und wird häufig als Strategie zur systematischen Verbreitung von Terror und Angst in einer Gesellschaft oder einem bestimmten Teil der Gesellschaft eingesetzt. Opfer des Verschwindenlassens ist nach Art. 24 der UN-Konvention „die verschwundene Person sowie jede natürliche Person, die als unmittelbare Folge eines Verschwindenlassens geschädigt worden ist.“ Die Angehörigen einer verschwundenen Person sind nicht nur mit der quälenden Ungewissheit über den Verbleib ihrer Liebsten konfrontiert, sondern auch mit der Untätigkeit des Staates, der in vielen Fällen selbst Täter ist. Wir setzen uns mit ihnen als Koalition gegen das Verschwindenlassen ein – bis wir sie gefunden haben.
Zum Verschwindenlassen gehört auch, dass eine Aufklärung systematisch verhindert wird. Dem wollen wir Öffentlichkeitsarbeit entgegensetzen. Seit dem Jahr 2015 informieren wir deshalb auf dieser Website umfassend zum Thema, angefangen bei der Erklärung von Begriffen, über die geschichtlichen und politischen Hintergründe des Verschwindenlassens und die Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit bis hin zu Instrumenten zum Schutz vor dem Verschwindenlassen und speziellen Länderberichten.
Die Koalition gegen Verschwindenlassen wird getragen von:
Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst,
Carea e.V.
Deutsche Menschenrechtskoordination Mexiko,
Elisabeth-Käsemann-Stiftung,
Instituto Colombo-Alemán para la Paz – CAPAZ
Nürnberger Menschenrechtszentrum,
Ökumenisches Büro München
Partner Südmexikos e.V