In Venezuela sind mehrere Aktivist:innen und Politiker:innen Opfer von willkürlichen Festnahmen und Verschwindenlassen geworden.
Am 9. Februar wurde die Menschenrechtsaktivistin Rocío San Miguel am Flughafen von Caracas festgenommen und blieb mehrere Tage verschwunden. San Miguel leitet die Menschenrechtsorganisation Control Ciudadano. Mehrere Familienmitglieder, einschließlich ihrer Tochter, wurden ebenfalls festgenommen. Während die Angehörigen am 15. Februar freigelassen wurden, sind Rocío San Miguel und ihr ehemaliger Lebensgefährte noch immer inhaftiert. Amnesty International fordert ihre Freilassung.
Nachdem das lokale Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte (OHCHR) die Festnahme San Miguels kritisiert und als möglichen Fall von gewaltsamem Verschwindenlassen eingestuft hatte, forderte die venezolanische Regierung die Mitarbeiter des Büros auf, das Land binnen 72 Stunden zu verlassen.
Am 31. Januar wurden drei Leiter der Präsidentschaftskampagne von Oppositionskanditatin María Corina Machado (der Partei Vente Venezuela) festgenommen. Bis heute ist nichts über den Verbleib von Juan Freites, Luis Camacaro und Guillermo López bekannt. Am 12. März wurde ein regionaler Funktionär der Partei La Causa R, Whillfer Piña, verschleppt.
Einen Bericht zu Verhaftungen in Venezuela stellte die Vorsitzende der unabhängigen internationalen Untersuchungsmission für Venezuela, Marta Valiñas, Ende März während der 55. Sitzung des Menschenrechtsrats vor. Der UN-Menschenrechtsrat hatte die Kommission 2019 eingesetzt, um außergerichtliche Hinrichtungen, gewaltsames Verschwindenlassen, willkürliche Festnahmen und grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung in Venezuela seit 2014 zu untersuchen. Die Stellungnahme gibt es hier.