Am 26. März verurteilte ein Gericht in der argentinischen Provinz Buenos Aires zehn Personen wegen Verbrechen, die sie während der Militärdiktatur (1976-1983) begangen haben, zu lebenslanger Haft. Die Täter wurden wegen Entführung, Folter, Vergewaltigung und Verschwindenlassen von Personen verurteilt.
In dem 2020 begonnenen Verfahren „los pozos“ (die Schächte) wurde die Entführung und Folter von über 400 Personen behandelt, die in geheimen Folterzentren („pozos“) bei Buenos Aires festgehalten wurden (Pozo de Banfield, Pozo de Quilmes, Hauptsitz der Brigade von Lanús, auch „El Infierno“ (die Hölle) genannt). Der Großteil der Opfer ist noch immer verschwunden. Unter den Opfern waren auch zehn Schüler:innen, die im September 1976 in der so genannten „Nacht der Bleistifte“, verschleppt wurden.
Einer der Angeklagten, Enrique Augusto Barre, wurde freigesprochen. Die anwaltliche Vertretung von Barre war bis Dezember letzten Jahres Mariano Cúneo Libarona. Dieser ist inzwischen Justizminister im Kabinett von Präsident Javier Milei. Die Staatsanwaltschaft legte bereits Berufung gegen den Freispruch ein.