Zum Jahrestag des Angriffs der Hamas auf Israel, bei dem am 7. Oktober 2023 etwa 1.200 Menschen getötet und 250 entführt wurden, fordert Amnesty International erneut einen sofortigen Waffenstillstand und die Freilassung aller zivilen Geiseln. Die Angriffe hatten zu einer massiven militärischen Antwort Israels gegen Gaza geführt, bei denen bislang über 41.500 Menschen getötet und 1,9 Millionen vertrieben wurden. Julia Duchrow, Generalsekretärin von Amnesty Deutschland, betont die Notwendigkeit von Wahrheit, Gerechtigkeit und Wiedergutmachung für alle Betroffenen. Sie ruft dazu auf, die Ursachen des Konflikts zu bekämpfen und die fortwährende Straflosigkeit zu beenden.
Amnesty kritisiert in diesem Zusammenhang auch die unbefristete Inhaftierung von Palästinenser*innen aus dem Gazastreifen durch israelische Behörden scharf, wie der Spiegel berichtet. Diese Praxis erfolge oft ohne Anklage und führe zu Isolationshaft, die Amnesty als eine Form des Verschwindenlassens ansieht. Die Organisation verweist auf schwere Menschenrechtsverletzungen, welche die psychische und physische Gesundheit der Gefangenen gefährden und gegen internationale Standards verstoßen. Es wird die die Abschaffung dieser Inhaftierungen gefordert.
Trotz alledem: Am 30. September wurde der palästinensische Chirurg Khaled Al Serr, nach intensiver Kampagnenarbeit und Forderungen von Amnesty International, freigelassen.