Ende Juni legte die im Rahmen des kolumbianischen Friedensprozesses geschaffene Wahrheitskommission ihren Abschlussbericht vor. Der Bericht analysiert die Gewalt im Kontext des mehr als 50 Jahre andauernden internen bewaffneten Konflikts, in dem 80% der Opfer Zivilist*innen waren. Er basiert auf den Aussagen von etwa 30.000 Personen aus Opferorganisationen und der Zivilgesellschaft, ehemaligen Kämpfer*innen der Guerrilla und paramilitärischer Gruppen, des Militärs, von Unternehmer*innen etc., weiteren Berichten und eigenen Forschungen der Wahrheitskommission.

Alleine zwischen 1985 und 2016 wurden dem Abschlussbericht zufolge 121.768 Personen Opfer von gewaltsamem Verschwindenlassen im Rahmen des bewaffneten Konflikts. Verantwortlich seien insbesondere paramilitärische Gruppen, Mitglieder der FARC-EP sowie staatliche Akteur*innen.

Zentrale Komponente des Berichts sind dessen Empfehlungen. Die Umsetzung dieser soll dazu beitragen, zu vermeiden, dass sich die Gewalt der Vergangenheit wiederholt. Zahlreiche Organisationen von Opfern gewaltsamen Verschwindenlassens aus verschiedenen Regionen des Landes hatten der Wahrheitskommission im Vorfeld Petitionen eingereicht – u.a. nach einer dringend notwendigen Reform des Sicherheitssektors, die z.B. auch die Freigabe von Militär- und Geheimdienstakten umfasst, und einem Gesetz zum Schutz der Rechte suchender Angehöriger, insbesondere Frauen.

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