In El Salvador sind während der Präsidentschaft von Nayib Bukele, zwischen Januar 2020 und Juni 2022, laut eines Berichts der Universitären Beobachtungsstelle für Menschenrechte (Observatorio Universitario de Derechos Humanos – OUDH) 4,060 Fälle von Verschwindenlassen gemeldet worden. Die Täter sind in den meisten Fällen kriminelle Gruppen. Besonders seit Verhängung des Ausnahmezustands im Land im März 2022 gibt es auch Fälle von gewaltsamem Verschwindenlassen durch Sicherheitskräfte.

Bukele hat scharfe Maßnahmen gegen die kriminellen Banden (maras) „MS-13“ und „Barrio 18“ getroffen, die seit Jahren Teile von El Salvador über Gewalt kontrollieren und sich unter anderem durch Schutzgelderpressung finanzieren. Im März 2022 verhängte er einen Ausnahmezustand und führt seitdem einen „Krieg“ gegen die Banden. Das Militär kontrolliert weite Landesteile und setzt seitdem Massenverhaftungen um.

Im November 2022 veröffentlichten die Organisationen Human Rights Watch und Cristosal einen Bericht über die weitverbreiteten Menschenrechtsverletzungen seit Verhängung des Ausnahmezustands. Besonders die massiven und willkürlichen Festnahmen in einkommensschwachen Gebieten haben dazu geführt, dass auch unschuldige Menschen, festgenommen wurden. Diese Vorgehensweise kann zu gewaltsamem Verschwindenlassen führen, da Sicherheitskräfte oft keine Auskunft über Festnahmen geben und Verhaftete keinen Kontakt zur Außenwelt haben.

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