Vor 20 Jahren beendete die peruanische Wahrheitskommission (Comisión de la Verdad y Reconciliación) ihre Arbeit und legte am 28. August 2003 ihren Abschlussbericht vor. Ihren Einschätzungen nach, fielen dem bewaffneten Konflikt (1980-2000) fast 70,000 Menschen zum Opfer, besonders in ländlichen Regionen mit hauptsächlich indigener Bevölkerung, wie zum Beispiel in Ayacucho. Heute wird die Zahl der Opfer auf über 140,000 Todesopfer, davon fast 30,000 Opfer von gewaltsamem Verschwindenlassen geschätzt. In diesem Artikel reflektiert der Filmemacher und Anthropologe Heede Soto Quispe, dessen Vater verschwunden ist, über die Ergebnisse der Kommission und die Langwierigkeit des Weges zur Gerechtigkeit für die Opfer.

Doch es gibt auch kleine Fortschritte im Kampf um Gerechtigkeit: im Juli wurde der ex-Militär Néstor Oblitas Carrera, der wegen gewaltsamem Verschwindenlassen verurteilt und seit Jahren auf der Flucht war, von der peruanischen Polizei verhaftet. Im August wurden 18 ehemalige Militärs für ihre Mittäterschaft an dem Massaker von Cayara 1988 zu Haftstrafen von 8-15 Jahren verurteilt. Bei dem Massaker waren 39 Bauern von Soldaten gefoltert und hingerichtet worden. Die Angeklagten hatten behauptetet, die Bauern sein von der bewaffneten maoistischen Gruppe des Leuchtenden Pfads (Sendero Luminoso) getötet worden.