UN-Expert*innen werfen Tunesien gravierende Menschenrechtsverletzungen gegen Migrant*innen vor, darunter auch Fälle des gewaltsamen Verschwindenlassens. Ein neuer Bericht dokumentiert extreme Gewalt durch Sicherheitskräfte bei Abfangaktionen auf See: Boote wurden gekapert, Motoren entfernt oder gekentert, was zu zahlreichen Todesfällen führte. Seit Januar sind 95 Migrant*innen spurlos verschwunden, einige unter Umständen, die auf gewaltsames Verschwindenlassen hinweisen.

Kritik richtet sich auch gegen die EU, deren Abkommen mit Tunesien finanzielle Unterstützung für Grenzschutzmaßnahmen umfasst. Menschenrechtsorganisationen warnen seit langem davor, dass diese Kooperation die Misshandlungen verschärft.