Orlando Antonio Rauda

El Salvador, 2000

Orlando Antonio Rauda aus El Salvador verließ sein Zuhause am frühen Morgen des 7. Juni 2000 und brach in Richtung USA auf. Er sagte seiner Familie nichts von seinen Plänen, aber später wurde bekannt, dass er mit einer Gruppe von 6 anderen Personen abreiste. Er sprach nur mit einer Freundin, der er sagte, dass er sich nie wieder melden würde. Die Gruppe war allein unterwegs, ohne Schlepper (coyote). Orlando Antonio machte den Weg nicht zum ersten Mal, denn er hatte zwischen 1988 und 1992 in den USA gelebt und war dann nach El Salvador zurückgekehrt. Die Familie, die nichts von ihm gehört hatte, begann, nach ihm zu suchen und fand heraus, dass die 6 anderen Personen, mit denen er in die USA gereist war, am 30. Juli ohne Orlando Antonio Rauda nach El Salvador zurückgekehrt waren. Laut seiner Familie blieb er in einer Cantina in der Stadt Zaragoza zurück, als die Gruppe beschloss, weiterzureisen. Seither hat man nichts mehr von ihm gehört.

Seine Schwester übernahm die Suche, da die Mutter der beiden bereits sehr alt war, und begleitete mehrere Karawanen von Müttern, die auf der Suche nach ihren Verwandten in Gruppen die Migrantenroute bereisten. In einer dieser Karawanen im Jahr 2016, auf der Durchreise durch den mexikanischen Bundesstaat Oaxaca, sprachen einige Leute sie an und sagten ihr, dass sie das Foto von Orlando Antonio Rauda wiedererkannt hätten, aber dass er etwas dicker sei und in Begleitung von einer Frau und einem Kind war. Doch die Familie weiß nichts Weiteres über seinen Verbleib. Der Fall wurde von vom Komitee der Angehörigen von verstorbenen und verschwundenen Migrant*innen aus El Salvador (Comité de Familiares de Migrantes Fallecidos y Desaparecidos de El Salvador, COFAMIDE) registriert und in die Salvadorianische Forensische Datenbank für Vermisste Migranten aufgenommen. Die Fundación para la Justicia y el Estado Democrático de Derecho (FJEDD) registrierte den Fall 2017 und begleitete die Familie, um am 3. April 2019 Anzeige zu erstatten.

Quelle: Fundación para la Justicia y el Estado Democrático de Derecho

© copyright: Privat/ Fundación para la Justicia y el Estado Democrático de Derecho