Veranstaltung „Erinnern an vier verschleppte Garífuna“

Sneider Centeno, Suami Mejía, Gerardo Tróchez, Milton Martínez: Vier junge Garífuna wurden am 18.07.2020 aus ihrem Dorf an der honduranischen Karibikküste verschleppt. Die Garífuna sind eine Bevölkerungsgruppe mit karibisch-indigenen und afrikanischen Ursprüngen. Schwerbewaffnete Männer in Westen der Ermittlungspolizei DPI entführten die vier. Sie hatten es besonders auf den Präsidenten des indigenen Gemeinderates, Sneider Centeno, abgesehen. Seither suchen ihre Angehörigen, die Bewohner*innen von Triunfo de la Cruz und die Schwarze Geschwisterliche Organisation von Honduras (Organización Fraternal Negra de Honduras – OFRANEH) verzweifelt nach ihrem Verbleib. Sie fordern vom honduranischen Staat, dass dieser endlich seriös ermittelt.

Im Hof von Haus Schwarzenberg in Berlin Mitte (Rosenthaler Straße 39) ist seit 2021 ein großes Wandbild zur Erinnerung an die weltweiten Opfer des gewaltsamen Verschwindenlassens zu sehen, das im Rahmen der Aktion der Koalition gegen Verschwindenlassen zum 30.8.2021 entstanden ist (https://gewaltsames-verschwindenlassen.de/aktion-zum-schutz-von-migrantinnen-vor-gewaltsamem-verschwindenlassen).

Am 30.08.2023 werden Mitglieder des Berliner Kollektivs CADEHO und des Netzwerks HondurasDelegation in Kooperation mit der Galerie Neurotitan das Wandbild um die die Porträts der vier Garífuna erweitern. „Wir möchten ein Zeichen der Erinnerung und der Solidarität setzen und werden in unserer Forderung nach Gerechtigkeit nicht nachlassen, bis dieses Staatsverbrechen aufgeklärt ist und die Täter*innen bestraft sind“, so Andrea Lammers vom Ökumenischen Büro in München, einer der Mitgliedsorganisationen der HondurasDelegation und der Koalition gegen Verschwindenlassen.

Zwei aktuelle Folgen des Podcasts „Gibt es Elefanten in Aya Yala?“ nehmen die Hörer*innen mit auf eine Reise nach Triunfo de la Cruz und klären über Hintergründe und Folgen des Verbrechens auf: https://soundcloud.com/podcast-oeku-buero