Human Rights Watch dokumentiert in einem Bericht die Rolle kenianischer Sicherheitskräfte bei Entführungen und Tötungen von Demonstrierenden während der Proteste im Juli 2024 (wir berichteten). Die Polizei setzte exzessive Gewalt ein um die Proteste zu unterdrücken. Mindestens dreißig Personen wurden getötet, viele weitere verletzt. Zudem kam es zu willkürlichen Verhaftungen und Entführungen von Aktivist*innen und Oppositionellen, deren Verbleib bis heute unbekannt ist. Zeugenaussagen von Überlebenden und Angehörigen beleuchten das systematische Vorgehen der Sicherheitskräfte. Betroffene berichteten, dass Polizist*innen Menschen wahllos verhafteten, in ungekennzeichnete Fahrzeuge zwangen und sie später folterten. In mehreren Fällen haben Familien bis heute keine Informationen über den Verbleib ihrer verschwundenen Angehörigen.
Human Rights Watch fordert die kenianische Regierung auf, unabhängige Untersuchungen einzuleiten, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen und die Rechte der Bürger auf Versammlungs- und Meinungsfreiheit zu respektieren.