Laut einem Bericht der Transitional Justice Working Group (TJWG) aus Seoul gelten 113 nordkoreanische Flüchtlinge als verschwunden, nachdem sie von der Geheimpolizei beim Versuch, aus dem Land zu fliehen oder Kontakt zu Verwandten in Südkorea aufzunehmen, aufgegriffen wurden. Etwa 80% der Fälle des Verschwindenlassens fanden in Nordkorea selbst statt, während die anderen in China oder Russland passierten, weshalb TJWG das Vorgehen als eine „transnationale Straftat“ bezeichnet. Ein Viertel der Betroffenen wurde für Vergehen anderer Familienmitglieder verantwortlich gemacht, beispielsweise, weil sie in Kontakt mit ihnen standen. Der Großteil der Opfer verschwand nach der Übergabe an die berüchtigte nordkoreanische Geheimpolizei, den Sicherheitsdienst (MSS),.
Seit dem Amtsantritt von Kim Jong Un 2011 sind viele Nordkoreaner*innen in den berüchtigten „Gulag“-Lagern des MSS verschwunden. Der Bericht wurde kurz vor dem fünfjährigen Überprüfungsbericht des UN-Menschenrechtsrats zu Nordkorea veröffentlicht. Die UN schätzt, dass seit 1950 über 200.000 Menschen in Nordkorea Opfer von gewaltsamen Verschwindenlassen wurden.
Hier geht es zum kompletten Bericht.