
Eine Delegation des UN-Ausschuss gegen das gewaltsame Verschwindenlassen (CED) besuchte Ende November Kolumbien und traf politische Amtsträger*innen sowie Angehörige Verschwundener und Organisationen der Zivilgesellschaft in mehreren Städten. Der Ausschuss stellte systemische Mängel fest, darunter der fragmentierte Rechtsrahmen und institutionelle Ineffizienz. Besonders sichtbar wurde die unzuverlässige Erfassung der Anzahl an verschwundenen Personen, die je nach Quelle zwischen 98.000 und 200.000 schwankt.
Einige Polemik erregte die Abschlusspressekonferenz der CED-Delegation in Bogotá, bei welcher die Ausschussmitglieder von 20.000 Leichnamen berichtete, die sich in Gebäuden eines Flughafens er Hauptstadt befänden. Diese Behauptung konnte bis heute nicht belegt werden und mündete in einer Diskreditierung des CED in Kolumbien und einer Erklärung des UN-Büros in Kolumbien, die betonte, dass Mitglieder des Ausschusses nicht den Status von UN-Funktionär*innen haben – was von manchen Medien als Distanzierung gelesen wird. Es bleibt die Frage, welche Quellen der Delegation die fragwürdigen Informationen geteilt hatten.
Die 28. Sitzung des CED ist für den 17. März bis 4. April 2025 geplant, auf welcher der Ausschuss die Berichte der Zentralafrikanischen Republik, Maltas und Sri Lankas prüfen wird.