UN-Expert*innen äußern tiefe Besorgnis über andauernde Misshandlungen von Gefangenen und mögliche Fälle des Verschwindenlassens in Belarus. Trotz jüngster Amnestien bleiben zahlreiche politische Gefangene inhaftiert, oft ohne Zugang zu fairen Verfahren. Besonders betroffen sind Oppositionelle, Aktivist*innen und Menschenrechtsverteidiger*innen, die häufig unter Vorwürfen des Extremismus oder Terrorismus inhaftiert werden. Berichte belegen systematische Misshandlungen, einschließlich Verweigerung medizinischer Versorgung und isolationsähnlicher Haftbedingungen, die in einigen Fällen als Verschwindenlassen eingestuft werden. Seit Anfang 2023 haben mehrere Familien keinen Kontakt mehr zu ihren inhaftierten Angehörigen. Zudem wird Artikel 411 des Strafgesetzbuches genutzt, um Strafen willkürlich zu verlängern. Die Expert*innen fordern Belarus auf, Transparenz über den Verbleib der Inhaftierten herzustellen, Misshandlungen zu untersuchen und gefährdete Personen freizulassen (wir berichteten).