Die Unabhängige Sonderberichterstatterin Kimberly Murray legte Ende Oktober einen bedeutenden Bericht vor, der das systematische Leid dokumentiert, das indigenen Kindern in staatlich geförderten und kirchlich betriebenen Internaten zugefügt wurde. Zwischen dem 19. Jahrhundert und den 1990er Jahren wurden diese Kinder gewaltsam von ihren Familien getrennt, ihrer Kultur beraubt und oft Opfer von Misshandlungen, Vernachlässigung und Missbrauch. Viele verschwanden spurlos oder starben unter ungeklärten Umständen. Hintergrund der Untersuchung ist die Tatsache dass in den letzten Jahren auf mehreren Grundstücken der benannten Schulen Massengräber gefunden worden waren.
Der Bericht beleuchtet diese Tragödien nicht nur als historische Verbrechen, sondern als fortwirkende Verletzungen der Menschenrechte. Er beschreibt die nachhaltigen Traumata, die diese Politik bei den betroffenen Gemeinschaften hinterlassen hat. Auf dieser Grundlage werden klare Forderungen an die kanadische Regierung und die Kirchen formuliert. Dazu gehören umfassende Entschädigungen, die Förderung von kultureller und emotionaler Heilung, die Bereitstellung von psychologischer Unterstützung für Überlebende und die Schaffung eines nationalen Gedenktages. Zudem soll die Geschichte der Internate verpflichtender Bestandteil des Bildungswesens werden.