Länderberichte
Argentinien | Menschenrechtsverletzungen und das Schweigen der Regierung Milei
Fast ein Jahr nach dem Amtsantritt von Präsident Javier Milei zeigt sich, dass seine Regierung die politischen Schulden gegenüber den Opfern von gewaltsamem Verschwindenlassens weiterhin ignoriert. Es fehlt an einer klaren Politik zur Unterstützung der über 30.000 während der argentinischen Militärdiktatur verschwundenen Personen.
Kolumbien | Neues Gesetz zum Schutz von Frauen, die nach Verschwundenen suchen, verabschiedet
Am 18. Juni 2024 hat der kolumbianische Kongress das wegweisende “Ley de Mujeres Buscadoras” verabschiedet, das den besonderen Schutz und die Anerkennung von Frauen sicherstellt, die nach Opfern von gewaltsamen Verschwindenlassen suchen. In einem Land, das nach offiziellen Angaben der Einheit zur Suche von verschwunden gemeldeten Personen (UBPD)mehr als 120.000 Vermisste zählt, stellt dieses Gesetz einen entscheidenden Schritt zur Unterstützung der Frauen dar, die in den letzten Jahrzehnten unermüdlich nach ihren vermissten Angehörigen gesucht haben.
Kolumbien | Unternehmensverantwortung und Verschwindenlassen im kolumbianischen Konflikt: Die Fälle von Drummond Ltda. und Chiquita Brands
Die Verantwortung multinationaler Unternehmen für Menschenrechtsverletzungen im kolumbianischen Konflikt bleibt ein zentrales Thema. Der jüngste Artikel von CeroSetenta hebt die Herausforderungen der Übergangsjustiz in Kolumbien hervor und zeigt, wie Unternehmen wie Drummond Ltda. und Chiquita Brands möglicherweise in Verbrechen wie gewaltsames Verschwindenlassen verwickelt sind. Die Unternehmen werden beschuldigt, Verbindungen zu paramilitärischen Gruppen zu unterhalten, um ihre wirtschaftlichen Interessen in vom Konflikt betroffenen Regionen zu sichern, was zu schweren Verbrechen, einschließlich Verschwindenlassen, führte.
Mexiko | Fehlende Aufklärung bei Fällen von Verschwundenen
Zum Internationalen Tag der Opfer des Verschwindenlassens organisiert die Bewegung für unsere Verschwundenen in Mexiko (MNDM) mehrere Veranstaltungen, um die Forderungen an die kommende mexikanische Regierung zu betonen. Eine internationale Konferenz findet am 29. August um 17 Uhr in der Casa de Francia statt und wird online übertragen.
Angkhana Neelapaijit: „Die Zahlen sind nur die Spitze des Eisbergs“
Gewaltsame Konflikte in oder zwischen Ländern, Unterdrückung von kritischer Zivilgesellschaft, politischer Opposition und/oder Minderheiten, Menschenhandel, Migration und andere Phänomene sind die Kontexte, in denen in vielen Ländern der Asien-Pazifik-Region Menschen gewaltsam verschwinden.
Internationaler Rahmen | UN-Ausschuss bittet um Beiträge zur Vorbereitung seines Besuchs in Kolumbien
Eine Delegation des UN-Ausschusses gegen das Verschwindenlassen (CED) wird vom 25. November bis zum 6. Dezember 2024 zu einem offiziellen Besuch nach Kolumbien reisen.
Internationaler Rahmen | Thailand, Südafrika und die Elfenbeinküste treten dem Übereinkommen gegen gewaltsames Verschwindenlassen bei
Im Mai 2024 ratifizierten drei weitere Staaten das Internationale Übereinkommen zum Schutz aller Personen vor dem Gewaltsamen Verschwindenlassen (ICPPED). Mit dem Beitritt Thailands und Südafrikas am 14. Mai und dem Beitritt der Elfenbeinküste am 6. Juni 2024 hat das Übereinkommen jetzt 75 Vertragsstaaten.
Ägypten | Journalisten und Aktivisten werden Opfer von Verschwindenlassen
In Ägypten ist das Verschwindenlassen von Andersdenkenden keine Seltenheit. Im März 2024 wurde der ägyptische Journalist Yasser Abu Al-Ela von Sicherheitskräften festgenommen und ist seitdem verschwunden.
Argentinien | Mitgründerin der Madres de Plaza de Mayo, Nora Cortiñas, verstorben
Am 30. Mai verstarb Nora Cortiñas, eine der Mitgründerinnen der argentinischen Angehörigenorganisation Madres de Plaza de Mayo (Mütter des Platzes der Mai-Revolution).
Bosnien | Ex-Soldat der bosnisch-serbischen Armee wegen Verschwindenlassen von 16 bosnischen Zivilisten verurteilt
Am 3. Juni 2024 verurteilte der bosnische Staatsgerichtshof den ehemaligen Soldaten Zoran Ilic wegen seiner Mittäterschaft bei dem Verschwindenlassen von 16 bosniakischen Männern zu elf Jahren Haft.