Radiobeitrag – Im Jahr 2016 unterzeichneten die FARC-Guerilla und der kolumbianische Staat ein Friedensabkommen. Dieses sollte den längsten bewaffneten Konflikt des südamerikanischen Kontinents und einen der längsten weltweit beenden. Eine Übergangsjustiz soll den bewaffneten Konflikt juristisch bewerten, sowie Maßnahmen zur historischen Erinnerung, Wiedergutmachung, Versöhnung und Nicht-Wiederholung ausarbeiten.
Video: Honduras: Wo sind die Verschwundenen?
Die afroindigenen Garífuna kämpfen seit Jahren um ihr angestammtes Land an der Karibikküste. Ihre mächtigen Gegner: Touristenressorts, Palmölbarone und Drogenkartelle. 18. Juli 2020. Triunfo de la Cruz, Honduras. Frühmorgens zerren Schwerbewaffnete vier junge Männer aus dem Bett oder holen sie von ihren Booten am Strand weg.
Pressemitteilung von Deutsche Menschenrechtskoordination Mexiko und Koalition gegen Verschwindenlassen
Die Suche muss intensiviert werden Vor einem Jahr verschwanden in Mexiko Antonio Díaz und Ricardo Lagunes. Angehörige und Menschenrechtsorganisationen fordern die Einrichtung eines internationalen Suchmechanismus. Berlin, 11. Januar 2024. Seit einem Jahr fehlt von den...
Narrative von unten: Geschichten und Erinnerungen an das Verschwindenlassen in Mexiko
Weit über hunderttausend Menschen gelten in Mexiko als verschwunden. Hinter der unfassbaren Zahl verschwindet auch das Schicksal der einzelnen, ihrer Familien, Freund:innen und Gemeinschaften, ihrer Kämpfe, Träume, Sehnsüchte und Zukunftspläne. Und es verschwinden die gesellschaftlichen und politischen Ursachen dieses gigantischen Menschenrechtsverbrechens. Gemeinsam mit María Luisa Núñez Barojas, Gründerin eines Kollektivs suchender Angehöriger, der feministischen Aktivistin, Künstlerin und Wissenschaftlerin Itzell Sánchez Martínez und dem Musiker und Liedermacher Arturo Muñoz Rodríguez wollen wir neue Wege der Erzählung und der Erinnerung über das gewaltsame Verschwindenlassen suchen. Auf die Teilnehmenden warten ein aktueller Dokumentarfilm, eine Ausstellung mit Puppen und Bildern, Information, Begegnung und Gespräch, Lieder, Performances und Aktionen im öffentlichen Raum.
„Bis wir sie finden“ – zum Internationalen Tag der Opfer des Verschwindenlassens
Seit dem 15. Januar 2023 fehlt von dem mexikanischen Anwalt Ricardo Lagunes und dem Umweltaktivisten Antonio Díaz jede Spur. Lediglich ihr Geländewagen wurde von Schüssen durchsiebt am Straßenrand gefunden. Auf den Philippinen werden Dexter Capuyan und Gene Roz Jamil „Bazoo“ de Jesus, die sich beide für die Rechte der indigenen Bevölkerung einsetzen, seit dem 28.
Veranstaltung „Erinnern an vier verschleppte Garífuna“
Sneider Centeno, Suami Mejía, Gerardo Tróchez, Milton Martínez: Vier junge Garífuna wurden am 18.07.2020 aus ihrem Dorf an der honduranischen Karibikküste verschleppt. Die Garífuna sind eine Bevölkerungsgruppe mit karibisch-indigenen und afrikanischen Ursprüngen.
Mitmachaktion „Erinnert euch!“
Zum Gedenken an die Opfer des gewaltsamen Verschwindenlassens erweitert das Berliner Kollektiv CADEHO gemeinsam mit dem Ökumenischen Büro aus München, der Koalition gegen Verschwindenlassen und dem Haus Schwarzenberg das Wandbild der Verschwundenen (2021), das die Portraits von verschwundenen Personen aus der ganzen Welt zeigt.
Journalismus unter Beschuss
Journalist:innen, die über das Verschwindenlassen berichten, stehen vor vielen Herausforderungen und sind Gefahren ausgesetzt. Marcela Turati aus Mexiko kennt diese Gefahren nur zu gut. Während ihres Besuchs in Deutschland im Mai 2023 sprach sie über ihre Arbeit und...
Vorbild geht anders
Vor einigen Wochen traf ich Ana Lorena Delgadillo, Gründerin und Leiterin der Menschenrechtsorganisation FJEDD (Stiftung Gerechtigkeit und demokratischer Rechtsstaat), am Rande einer Veranstaltung, auf der sie über ihr langjähriges Engagement gegen das gewaltsame Verschwindenlassen in Mexiko berichtete. Die folgenden Tage würde sie auch im Auswärtigen Amt und im Bundestag um Unterstützung ihrer Arbeit gegenüber der mexikanischen Regierung werben.
Datenbank mit wegweisender Rechtsprechung und internationalen Standards über gewaltsames Verschwindenlassen
Seit den 1970er Jahren kämpfen Angehörige von Verschwundenen, zunächst besonders aus Lateinamerika, auf regionaler und internationaler Ebene für Gerechtigkeit und Wahrheit. Anfänglich ging es darum, Unterstützung bei der Suche nach Verschwundenen zu finden und auch das Verschwindenlassen sichtbar zu machen und als Menschenrechtsverletzung anzuerkennen. Denn als in den lateinamerikanischen Diktaturen der 1970er und 1980er Jahre systematisch Menschen „verschwinden gelassen“ wurden, existierte das „gewaltsame Verschwindenlassen“ weder als Begriff noch als eigenständige Menschenrechtsverletzung.