Am 4. April wurde in Kolumbien das Gesetz zum Schutz der Rechte von Frauen, die nach Verschwundenen suchen (Ley Integral para la Protección de los Derechos de las Buscadoras) einstimmig verabschiedet. Das Gesetz erkennt an, dass der Staat Frauen und andere Personen, die nach Verschwundenen suchen, einen besonderen Schutz sowie psychosoziale Betreuung gewähren muss (wir berichteten).
Kolumbien | Der Staat erkennt Verantwortung für das Verschwindenlassen von zwei Jugendlichen an
Der kolumbianische Staat hat vor dem Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte (IAGHM) seine Verantwortung für das Verschwindenlassen von zwei Jugendlichen 1995 in Cali anerkannt. Jhon Ricardo Ubaté und Gloria Mireya Bogotá waren am 19. Mai 1995 von der polizeilichen Einheit gegen Erpressung und Entführung verschleppt worden. Seitdem ist nichts über ihren Verbleib bekannt.
Mexiko | Rückschläge bei der Suche nach Verschwundenen
In Mexiko wächst die Kritik an der neuen Strategie der Regierung von Präsident Andrés Manuel López Obrador zur Suche nach Verschwundenen, sowie den Personalkürzungen bei der Nationalen Suchkommission (Comisión Nacional de Búsqueda, CNB). Im Januar wurden über 100 Angestellte der CNB entlassen, zum Rücktritt gedrängt, oder ihre Verträge nicht verlängert.
Mexiko | Verschwindenlassen von Umweltaktivisten und Angehörigen von Verschwundenen
Am 15. Januar jährte sich das Verschwinden der Umweltaktivisten Antonio Díaz und Ricardo Lagunes im mexikanischen Bundesstaat Colima zum ersten Mal. In einer Pressemitteilung forderten die Deutsche Menschenrechtskoordination Mexiko und die Koalition gegen Verschwindenlassen die deutsche Bundesregierung auf, die Suche nach den Aktivisten und die Einrichtung eines internationalen Mechanismus zu unterstützen.
Mexiko | Entwicklungen im Fall Ayotzinapa
Der Fall Ayotzinapa bleibt weiterhin von Spannungen belastet. Zu Beginn des Jahres gab es Aufregung, nachdem ein Gericht in Mexiko-Stadt am 20. Januar entschied, acht Militärs, die beschuldigt werden, am Verschwindenlassen der 43 Studenten beteiligt gewesen zu sein, aus der Untersuchungshaft freizulassen. Circa zwei Wochen nach dem Urteil der Richterin, und eine Woche nach der Freilassung der Soldaten, erließ die Generalstaatsanwaltschaft erneut Haftbefehle gegen diese.
Suriname | Ehemaliger Präsident verurteilt
Der ehemalige Präsident des Landes, Desiré Bouterse, wurde wegen Folter und außergerichtlicher Hinrichtungen von Oppositionellen im Jahr 1982 zu 20 Jahren Haftstrafe verurteilt. Menschenrechtsexpert:innen begrüßten das Urteil als ein Zeichen gegen die Straflosigkeit.
Venezuela | Verschwindenlassen von Menschenrechtsaktivist:innen und Oppositionspolitiker:innen
In Venezuela sind mehrere Aktivist:innen und Politiker:innen Opfer von willkürlichen Festnahmen und Verschwindenlassen geworden.
Pressemitteilung von Deutsche Menschenrechtskoordination Mexiko und Koalition gegen Verschwindenlassen
Die Suche muss intensiviert werden Vor einem Jahr verschwanden in Mexiko Antonio Díaz und Ricardo Lagunes. Angehörige und Menschenrechtsorganisationen fordern die Einrichtung eines internationalen Suchmechanismus. Berlin, 11. Januar 2024. Seit einem Jahr fehlt von den...
Belgien/Guatemala | Ex-Militärs aus Guatemala in Belgien wegen Verschwindenlassen verurteilt
Ein Gericht der Stadt Leuven in Belgien verurteilte am 14. Dezember fünf ehemalige Militärs aus Guatemala zu lebenslangen Haftstrafen für Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Die Mitglieder der Sicherheitskräfte sollen für die Morde an zwei belgischen Missionaren und das Verschwindenlassen eines dritten Missionars in den 1980er Jahren verantwortlich sein.
Deutschland/Argentinien | Argentinischer Ex-Militär Kyburg in Berlin angeklagt und verstorben
Anfang November 2023 erhob die Berliner Generalstaatsanwaltschaft Anklage gegen den argentinischen Ex-Militär Luis Kyburg wegen Mordes in 23 Fällen. Zu einer strafrechtlichen Verfolgung wird es aber nicht mehr kommen, da der 75-jährige Kyburg Mitte November verstarb.