In seiner ersten Entscheidung in einer Individualbeschwerde (Individual Communication) aus Mexiko hat der UN-Ausschuss gegen das Gewaltsame Verschwindenlassen (CED) am 2. Mai den mexikanischen Staat für das Verschwindenlassen von Yonathan Isaac Mendoza Berrospe sowie die Unterlassung von Suche und Aufklärung verantwortlich befunden. Yonathan Isaac Mendoza wurde im Dezember 2013 von einem bewaffneten Einsatzkommando der Polizei aus seinem Haus mitgenommen. Seitdem fehlt jede Spur von ihm. Außerdem verletzt Mexiko die Rechte der Angehörigen auf Wahrheit und Wiedergutmachungen. Das Urteil kann hier im Ganzen gelesen werden (auf Spanisch). Eine englische Zusammenfassung gibt es hier.
Die Individualbeschwerde nach Art. 31 des Internationalen Übereinkommens zum Schutz aller Personen vor dem Verschwindenlassen (ICPPED) ist für Einzelpersonen eine Möglichkeit, bei Verletzung des Übereinkommens Beschwerde beim UN-Ausschuss einzureichen. Die Vertragsstaaten des Übereinkommens müssen Art. 31 durch Abgabe einer Erklärung explizit anerkennen. Mexiko hat das Übereinkommen ICPPED bereits 2008 ratifiziert, aber erst 2020 Art. 31 anerkannt.