In Chile ist die 70-jährige Mapuche Julia Chuñil seit dem 8. November 2024 verschwunden, nachdem sie in der südlichen Provinz Valdivia ihr Haus verließ und Kühe einfangen wollte. Menschenrechtsorganisationen und ihre Familie vermuten ein gewaltsames Verschwindenlassen, da Chuñil in einem Landkonflikt mit deutschen Siedlern lebte und als Umweltschützerin tätig war. Der Verdacht fällt auf den deutschen Siedler Juan Carlos Morstadt, dessen Land sie seit über zehn Jahren besetzt. Der Landkonflikt im Süden Chiles, der durch Gewalt und die Vertreibung der Mapuche geprägt ist, wird durch die mangelnde Unterstützung des Staates und die Versäumnisse der Behörden weiter angeheizt. Der Fall hat internationale Aufmerksamkeit erregt, und die Forderung nach einer Rückgabe der Landrechte an die Mapuche wird immer lauter.

In den letzten Jahren sind in Chile zahlreiche Fälle von verschwundenen Aktivist*innen, insbesondere aus den Mapuche-Gemeinschaften, dokumentiert worden. Besonders Frauen wie Chuñil, die sich gegen die Landraub- und Wasserprojekte von großen Unternehmen wehren, sind betroffen. Die Fälle von Gewalt und Verschwindenlassen stehen oft in Verbindung mit extraktivistischen Interessen.

Weitere Informationen zur deutschen Migration nach Chile und den Mapuche gibt es hier.