Am 18. Mai verunglückte Mario Vergara, aus dem mexikanischen Bundesstaat Guerrero, bei einem Arbeitsunfall tödlich. Mario suchte seit 2012 seinen Bruder Tomás. Der Taxifahrer war im Juli 2012 verschleppt worden. Seine Familie gründete eine der ersten Angehörigengruppen in Guerrero, um auf eigene Faust nach vergrabenen Leichen zu suchen.

Nach dem Verschwinden der 43 Studenten aus Ayotzinapa ebenfalls in und um Iguala, wurde Mario als Mitglied der „Anderen Verschwundenen von Iguala“ bekannt. Mario entwickelte eigene Techniken für die Suche nach Leichen und lernte, „die Erde zu lesen“.

Mario Vergara identifizierte Massengräber. Dazu steckte er einen Metallstab in die Erde und wenn anschließend die Spitze nach Verwesung stank, war er fündig geworden. Er bildete andere Angehörige aus und brachte ihnen bei, nach menschlichen Überresten zu suchen. Zwei Tage vor seinem plötzlichen Tod, fand er den Körper von Lesly Martínez, die im April verschwunden war. Seinen Bruder hat Mario, der sich „das Ameischen“ (la hormiguita) nannte, nicht gefunden.

Gruppen von Angehörigen und Menschenrechtsaktivist*innen in Mexiko würdigten Mario Vergara und seinen unermüdlichen Einsatz für die Verschwundenen in Mexiko Stadt und Huitzuco (Guerrero).

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