
Zum fünften Jahrestag des Verschwindenlassens des Menschenrechtsverteidigers Idris Khattak, fordert Front Line Defenders seine sofortige Freilassung. Khattak wurde am 13. November 2019 Opfer von gewaltsamen Verschwindenlassen und später in Militärgewahrsam wiedergefunden. 2021 verurteilte ein Militärgericht ihn zu 14 Jahren Haft. Khattak setzt sich für die Rechte von Minderheiten in Pakistan ein und kritisiert die Militärpolitik. Angesichts seiner gesundheitlichen Probleme fordert Front Line Defenders die Einstellung aller Verfahren gegen ihn.
Die Baloch Youth Conference hat Ende Dezember die zunehmende Zahl von Fällen des gewaltsamen Verschwindenlassens und die Belästigung der betroffenen Familien durch Sicherheitskräfte in Pakistan verurteilt. In ihrem Appell drängt die Organisation auf die sofortige Beendigung dieser Praktiken, die besonders in Belutschistan weit verbreitet sind (wir berichteten). Sie fordert die Verantwortlichen auf, das Recht auf Leben und die Sicherheit der Bürger zu wahren und betont die Notwendigkeit einer gerechten Aufarbeitung und Unterstützung für die betroffenen Familien.
Fast gleichzeitig beging das Protestcamp der „Voice for Baloch Missing Persons“ (VBMP) in Quetta mit 5.677 Tagen seinen 15. Jahrestag. Das Protestcamp gegen das gewaltsame Verschwindenlassen in Belutschistan wurde 2009 gegründet und hat sich seitdem zu einem symbolischen Akt des Widerstands gegen die staatliche Gewalt und die Praxis des gewaltsamen Verschwindenlassens entwickelt. Mama Qadeer Baloch, stellvertretender Vorsitzender der VBMP, kritisierte die staatliche Verfolgung der Belutschen und die weltweite Untätigkeit.