Im April wurden mindestens 15 Mitglieder und Unterstützende der Organisation der Samstagsmütter in Istanbul festgenommen. Seit 1995 treffen sich die sogenannten Samstagsmütter Woche für Woche auf dem Galatasaray-Platz in Istanbul und fordern Gerechtigkeit für ihre verschwundenen Angehörigen. Jetzt demonstrierten sie für die Umsetzung eines Urteils des Verfassungsgerichtes zur Versammlungsfreiheit auf dem Galatasaray-Platz.
Das türkische Verfassungsgericht hatte im Februar 2023 ein Versammlungsverbot als rechtswidrig eingestuft. Trotz diesem Urteil verhindern das Innenministerium und die Zentralbehörde der türkischen Polizei, dass sich die Initiative auf ihrem angestammten Platz versammelt. Auch Ende Mai wurden erneut mehrere Mitglieder der Samstagsmütter festgenommen.
Anfang Mai urteilte das türkische Verfassungsgericht zum zweiten Mal, dass das Versammlungsverbot die Rechte der Samstagsmütter verletzte. Gleichzeitig hat im Mai ein Strafgericht 14 Mitglieder der Organisation, die im Vorjahr, am 30. August 2022, dem Internationalen Tag der Opfer von Verschwindenlassen, festgenommen worden waren, freigesprochen.
Amnesty International Schweiz ruft zu einer Briefaktion an den türkischen Innenminister auf, um die Samstagsmütter zu schützen und ihr Recht auf Versammlungsfreiheit zu waren. Einen Briefvorschlag gibt es hier.