Am 1. März organisierten Brot für die Welt, die Deutsche Menschenrechtskoordination Mexiko und die Koalition gegen Verschwindenlassen in Berlin ein Fachgespräch mit dem Titel „Auf der Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit – Wie kann die internationale Gemeinschaft die Aufklärung des gewaltsamen Verschwindenlassens von Migrant:innen unterstützen?“. Die Panelistinnen waren Ana Lorena Delgadillo Pérez, Leiterin der mexikanischen Menschenrechtsorganisation FJEDD (Stiftung für Gerechtigkeit und einen demokratischen Rechtsstaat) und seit April 2023 Mitglied der UN-Arbeitsgruppe gegen Verschwindenlassen (siehe Beitrag) und Barbara Lochbihler, Vizepräsidentin des UN-Ausschusses gegen das Verschwindenlassen (CED) und federführend an dem Entwurf der ersten Allgemeinen Bemerkung (General Comment) des CED zum gewaltsamen Verschwindenlassen im Kontext der Migration beteiligt (siehe Beitrag).

Ziel des Fachgesprächs war es, die Hintergründe und Herausforderungen des Verschwindenlassens von Migrant*innen, sowohl im mexikanischen Kontext als auch auf globaler Ebene, zu erklären. Die Teilnehmenden diskutierten außerdem die Möglichkeiten internationaler Zusammenarbeit zur Aufklärung in Fällen von verschwundenen Migrant*innen. Ana Lorena Delgadillo stellte im Rahmen ihres Deutschlandbesuchs auch verschiedenen Bundestagsabgeordneten ihren Vorschlag für die Einrichtung einer unabhängigen Sonderkommission zur Aufklärung von fünf Massakern im Norden Mexikos vor. Unter den Opfern der Massaker waren viele Migrant*innen, bislang sind immer noch nicht alle Opfer identifiziert. Solch ein Sondermechanismus wäre laut Barbara Lochbihler weltweit ein wichtiges Beispiel. Denn Straflosigkeit für gewaltsames Verschwindenlassen herrscht in vielen Ländern und insbesondere im Migrationskontext, auch in Europa.

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