Allgemeine Informationen
Kolumbien | Neues Gesetz zum Schutz von Frauen, die nach Verschwundenen suchen, verabschiedet
Am 18. Juni 2024 hat der kolumbianische Kongress das wegweisende “Ley de Mujeres Buscadoras” verabschiedet, das den besonderen Schutz und die Anerkennung von Frauen sicherstellt, die nach Opfern von gewaltsamen Verschwindenlassen suchen. In einem Land, das nach offiziellen Angaben der Einheit zur Suche von verschwunden gemeldeten Personen (UBPD)mehr als 120.000 Vermisste zählt, stellt dieses Gesetz einen entscheidenden Schritt zur Unterstützung der Frauen dar, die in den letzten Jahrzehnten unermüdlich nach ihren vermissten Angehörigen gesucht haben.
Kolumbien | Unternehmensverantwortung und Verschwindenlassen im kolumbianischen Konflikt: Die Fälle von Drummond Ltda. und Chiquita Brands
Die Verantwortung multinationaler Unternehmen für Menschenrechtsverletzungen im kolumbianischen Konflikt bleibt ein zentrales Thema. Der jüngste Artikel von CeroSetenta hebt die Herausforderungen der Übergangsjustiz in Kolumbien hervor und zeigt, wie Unternehmen wie Drummond Ltda. und Chiquita Brands möglicherweise in Verbrechen wie gewaltsames Verschwindenlassen verwickelt sind. Die Unternehmen werden beschuldigt, Verbindungen zu paramilitärischen Gruppen zu unterhalten, um ihre wirtschaftlichen Interessen in vom Konflikt betroffenen Regionen zu sichern, was zu schweren Verbrechen, einschließlich Verschwindenlassen, führte.
Mexiko | Fehlende Aufklärung bei Fällen von Verschwundenen
Zum Internationalen Tag der Opfer des Verschwindenlassens organisiert die Bewegung für unsere Verschwundenen in Mexiko (MNDM) mehrere Veranstaltungen, um die Forderungen an die kommende mexikanische Regierung zu betonen. Eine internationale Konferenz findet am 29. August um 17 Uhr in der Casa de Francia statt und wird online übertragen.
Palästina | Systematisches Verschwindenlassen und das israelische Gefängnissystem
Ein kürzlich veröffentlichter Bericht von B’Tselem mit dem Titel „Welcome to Hell: The Israeli Prison System as Network of Torture Camps“ beschreibt die extremen Haftbedingungen, denen über 8.000 palästinensische Gefangene in israelischen Gefängnissen ausgesetzt sind. Der Bericht dokumentiert, dass mindestens 2.500 dieser Gefangenen als Opfer von gewaltsamem Verschwindenlassen gelten, da ihre Familien keinerlei Informationen über ihren Verbleib erhalten.
Ukraine | Menschenrechtsverletzungen und gewaltsames Verschwindenlassen im Fokus
Die anhaltende russische Invasion in der Ukraine hat eine erschreckende Zunahme von Fällen gewaltsamen Verschwindenlassens zur Folge. Ein aktueller Bericht der Unabhängigen internationale Untersuchungskommission zur Ukraine dokumentiert, dass russische Streitkräfte systematisch Zivilisten entführen und misshandeln, insbesondere in den von ihnen besetzten Gebieten.
Angkhana Neelapaijit: „Die Zahlen sind nur die Spitze des Eisbergs“
Gewaltsame Konflikte in oder zwischen Ländern, Unterdrückung von kritischer Zivilgesellschaft, politischer Opposition und/oder Minderheiten, Menschenhandel, Migration und andere Phänomene sind die Kontexte, in denen in vielen Ländern der Asien-Pazifik-Region Menschen gewaltsam verschwinden.
Guillermo Rivera Fuquene
Guillermo Rivera Fuquene war Aktivist und seit 1984 Mitglied der Kommunistischen Partei in Kolumbien. In den 1980er Jahren war er auch in der Patriotischen Union (Unión Patriótica) tätig, deren Mitglieder systematisch verfolgt und ermordet wurden.
Elvis Axell Torres Rosete
Elvis Axell Torres Rosete war 17 Jahre alt, als er und zwei weitere Patienten am 30. Dezember 2010 aus einer Reha-Klinik in Tultitlán im mexikanischen Bundesstaat México verschwanden
Ana Julia Serna Lagos
Ana Julia Serna Lagos aus Honduras war 33 Jahre alt, als sie im Juni 2004 im südlichen mexikanischen Bundesstaat Chiapas verschwand. Sie war auf dem Weg in die USA, hatte aber offenbar schon mehrere Jahre im Ausland gelebt. Es gibt keine weiteren Informationen über ihr Verschwinden.
Antonio Camacho Rugeles
Antonio Camacho Rugeles aus Ibagué in Kolumbien betätigte sich im Theater, als Maler und als Künstler. Er nutzte seine Kunst auch zur Sozialkritik und war in linken politischen Kreisen aktiv. Am 16. Juli 1985 war er mit seiner Freundin in Bogotá verabredet und kam nie an. Seitdem ist er verschwunden.