Seit den 1970er Jahren kämpfen Angehörige von Verschwundenen, zunächst besonders aus Lateinamerika, auf regionaler und internationaler Ebene für Gerechtigkeit und Wahrheit. Anfänglich ging es darum, Unterstützung bei der Suche nach Verschwundenen zu finden und auch das Verschwindenlassen sichtbar zu machen und als Menschenrechtsverletzung anzuerkennen. Denn als in den lateinamerikanischen Diktaturen der 1970er und 1980er Jahre systematisch Menschen „verschwinden gelassen“ wurden, existierte das „gewaltsame Verschwindenlassen“ weder als Begriff noch als eigenständige Menschenrechtsverletzung.
Internationaler Rahmen | Irak-Besuch des UN-Ausschusses gegen das Verschwindenlassen (CED)
Am 24. November beendete der UN-Ausschuss gegen das Verschwindenlassen (CED) seinen 12-tägigen Besuch im Irak. Der Ausschuss besuchte Anbar, Bagdad, Erbil, Mosul und Sinjar und sprach mit Angehörigen, zivilgesellschaftlichen Organisationen …
Internationaler Rahmen | UN-Expert*innen fordern Maßnahmen zum Schutz vor Verschwindenlassen von Migrant*innen
Zum Internationalen Tag der Migrantinnen und Migranten am 18. Dezember haben drei Expert*innen der Vereinten Nationen (UN) Staaten dazu aufgefordert, dringend mehr Maßnahmen gegen das gewaltsame Verschwindenlassen von Migrant*innen zu ergreifen.
Internationaler Rahmen | Datenbank mit wegweisender Rechtsprechung und internationalen Standards über gewaltsames Verschwindenlassen
Zum Tag der Opfer des Verschwindenlassens, dem 30. August 2022, hat das European Human Rights Advocacy Centre (EHRAC) von der Uni Middlesex in Großbritannien eine mehrsprachige Datenbank veröffentlicht, die eine Rechtssammlung sowie wegweisende internationale und regionale Rechtsprechung über gewaltsames Verschwindenlassen umfasst.
Internationaler Rahmen | Elfenbeinküste plant dem UN-Übereinkommen zum Schutz aller Personen vor dem Verschwindenlassen beizutreten
Im November 2022 kündigte die Regierung der Elfenbeinküste an, dem Internationalen Übereinkommen zum Schutz aller Personen gegen das Verschwindenlassen (ICPPED) beizutreten. Um dem ICPPED beizutreten, muss das Übereinkommen unterschrieben und ratifiziert werden.
Internationaler Rahmen | Südkorea beschließt Ratifizierung des UN-Übereinkommens zum Schutz aller Personen vor dem Verschwindenlassen
Am 8. Dezember 2022 hat das südkoreanische Parlament der Ratifizierung des Internationalen Übereinkommens zum Schutz aller Personen vor dem Gewaltsamen Verschwindenlassen (ICPPED) zugestimmt.
Argentinien | Hebe de Bonafini, Mitgründerin der Madres de Plaza de Mayo, verstorben
Am 20. November 2022 ist Hebe de Bonafini, Präsidentin und Mitgründerin der Angehörigenorganisation Madres de Plaza de Mayo (Mütter des Platzes der Mai-Revolution) im Alter von 93 Jahren verstorben.
Argentinien | Die Abuelas de la Plaza de Mayo haben Enkel Nummer 131 und 132 identifiziert
Im Dezember 2022 meldete die Gruppe Abuelas de la Plaza de Mayo (Großmütter des Platzes der Mai-Revolution) zwei Identifizierungen von Enkelkindern. Die Gruppe der Großmütter setzt sich für die Suche nach den Kindern der Verschwundenen in Argentinien ein.
Chile | Anerkennung des gewaltsamen Verschwindenlassens in Chile zwischen 1973-1990
Abgeordnete in Chile haben offiziell anerkannt, dass die chilenische Militärdiktatur unter Augusto Pinochet Verbrechen von gewaltsamem Verschwindenlassen begangen hat. Die Abgeordneten berufen sich in ihrer Entscheidung auf Beweismaterial, dass verschiedene Wahrheitskommissionen in Chile zusammengetragen haben.
Ecuador | Der ecuadorianische Staat entschuldigt sich für das Verschwindenlassen des Schriftstellers Gustavo Garzón
Am 10. November 2022 entschuldigte sich der ecuadorianische Staat offiziell für das gewaltsame Verschwindenlassen des Schriftstellers Gustavo Garzón, der seit dem 10. November 1990 verschwunden ist.