Zwischen dem 28. März und dem 08. April 2022 tagt der UN-Ausschuss gegen das Verschwindenlassen (CED). Während der 22. Sitzung werden die eingereichten Berichte von Griechenland und Niger diskutiert und abschließende Bemerkungen (Concluding Observations) durch den Ausschuss angenommen.
Mexiko | Interdisziplinäre Gruppe unabhängiger Expert*innen (GIEI) veröffentlicht 3. Bericht zum Fall Ayotzinapa – Informationen belasten insbesondere die Streitkräfte schwer
Am 28. März hat die interdisziplinäre Gruppe unabhängiger Expert*innen (GIEI) einen dritten Bericht zum Fall der im September 2014 verschwundenen 43 Studenten aus Ayotzinapa veröffentlicht. Der Bericht liefert bisher unbekannte Informationen, die insbesondere die Streitkräfte stark belasten.
Mexiko | Expert*innen der UN-Arbeitsgruppe (WGEID) ziehen Bilanz zur Krise des Verschwindenlassens; außerordentlicher Mechanismus zur forensischen Identifizierung (MEIF) stellt Arbeitsplan für 2022 vor
Im Vorfeld der Veröffentlichung des Berichts zum Besuch des UN-Ausschusses gegen Verschwindenlassen (CED) in Mexiko zogen auch die Expert*innen der UN-Arbeitsgruppe gegen gewaltsames oder unfreiwilliges Verschwindenlassen (WGEID) Bilanz. 10 Jahre nach dem Besuch der WGEID im Land befürworteten die Expert*innen die Haltung der Regierung López Obrador, die humanitäre Krise des Verschwindenlassens anzuerkennen sowie die Zuständigkeit des CED für die Untersuchung von Einzelfällen und den Besuch seiner Mitglieder zu akzeptieren.
Ostafrika | Repressives Vorgehen gegen Regierungskritiker*innen und Fälle von gewaltsamem Verschwindenlassen in Ruanda und Uganda
In Ruanda und Uganda werden regierungskritische Stimmen systematisch zum Schweigen gebracht – auch durch gewaltsames Verschwindenlassen der Kritiker*innen. In anderen Fällen verschwinden ihre Familienangehörigen spurlos.
Aus einem Gespräch mit Betroffenen in den beiden ostafrikanischen Ländern ist dieser Artikel entstanden.
Bangladesch | UN-Expert*innen rufen zu einem Ende der Repressionen gegen Menschenrechtsverteidiger*innen und Angehörige von Verschwundenen auf
UN-Expert*innen haben Bangladesch dazu aufgerufen, die repressiven Maßnahmen gegen Menschenrechtsverteidiger*innen und Familienangehörige gewaltsam Verschwundener sofort einzustellen. Die Aktivist*innen*innen werden aufgrund ihres Engagements und ihrer Zusammenarbeit mit internationalen Menschenrechtsinstitutionen regelmäßig bedroht.
Berichte, Studien & Bücher | Standards und staatliche Richtlinien für eine wirksame Untersuchung von Fällen des Verschwindenlassens: Bericht der WGEID jetzt auf Deutsch verfügbar
Ein wesentliches Merkmal des gewaltsamen Verschwindenlassens ist es, dass die Verantwortlichen nicht zur Rechenschaft gezogen werden. Diese – oft strukturelle – Straflosigkeit verstärkt nicht nur das Leid der Opfer, sie ist auch ein zentrales Problem bei der Bekämpfung und Prävention dieser schweren Menschenrechtsverletzung.
Berichte, Studien & Bücher | Guercke, Lene: Protecting Victims of Disappearences Committed by Organised Criminal Groups: State Responsibility in International Human Rights Law and the Experiences of Human Rights Practitioners in Mexico
In ihrer Doktorarbeit untersucht Lene Guercke das Verschwindenlassen durch organisierte kriminelle Gruppen in Mexiko und die staatlichen Verpflichtungen auf Basis des Völkerrechts, diese Verbrechen zu ahnden. Besondere Berücksichtigung finden die Erfahrungen von mexikanischen Menschenrechtler*innen in der Untersuchung.
Berichte, Studien & Bücher | Mandolessi, Silvana; Olalde, Katia (Hg.): Disappearances in Mexico: From the ‘Dirty War’ to the ‘War on Drugs’
In dem im Januar 2022 erschienenen Buch Disappearances in Mexico: From the ‘Dirty War’ to the ‘War on Drugs’ befassen sich die Autor*innen aus unterschiedlichen Perspektiven mit der Problematik des Verschwindenlassens in Mexiko, mit dem Ziel, die aktuellen Verbrechen und ihre historischen Wurzeln zu verstehen.
Veranstaltungen | Öffentliches Fachgespräch zum Thema Gewaltsames Verschwindenlassen als Trauma für die gesamte Gesellschaft
MISEREOR und die Deutsche Kommission Justitia et Pax laden zu einem öffentlichen Fachgespräch zum Thema Gewaltsames Verschwindenlassen als Trauma für die gesamte Gesellschaft ein.