Gewaltsame Konflikte in oder zwischen Ländern, Unterdrückung von kritischer Zivilgesellschaft, politischer Opposition und/oder Minderheiten, Menschenhandel, Migration und andere Phänomene sind die Kontexte, in denen in vielen Ländern der Asien-Pazifik-Region Menschen gewaltsam verschwinden.
Guillermo Rivera Fuquene
Guillermo Rivera Fuquene war Aktivist und seit 1984 Mitglied der Kommunistischen Partei in Kolumbien. In den 1980er Jahren war er auch in der Patriotischen Union (Unión Patriótica) tätig, deren Mitglieder systematisch verfolgt und ermordet wurden.
Elvis Axell Torres Rosete
Elvis Axell Torres Rosete war 17 Jahre alt, als er und zwei weitere Patienten am 30. Dezember 2010 aus einer Reha-Klinik in Tultitlán im mexikanischen Bundesstaat México verschwanden
Ana Julia Serna Lagos
Ana Julia Serna Lagos aus Honduras war 33 Jahre alt, als sie im Juni 2004 im südlichen mexikanischen Bundesstaat Chiapas verschwand. Sie war auf dem Weg in die USA, hatte aber offenbar schon mehrere Jahre im Ausland gelebt. Es gibt keine weiteren Informationen über ihr Verschwinden.
Antonio Camacho Rugeles
Antonio Camacho Rugeles aus Ibagué in Kolumbien betätigte sich im Theater, als Maler und als Künstler. Er nutzte seine Kunst auch zur Sozialkritik und war in linken politischen Kreisen aktiv. Am 16. Juli 1985 war er mit seiner Freundin in Bogotá verabredet und kam nie an. Seitdem ist er verschwunden.
Rafael Alberto Rolin
Zwischen dem 18. und 19. Mai rief Rafael Rolin seine Familie an, um zu bestätigen, dass er 500 USD, die ihm sein Vater für die Weiterreise geschickt hatte, erhalten habe. Er erzählte ihnen, dass er mit vier weiteren Personen reisen würde, dass sie die Wüstenroute nehmen würden und dass der coyote ihm neue falsche Dokumente gegeben habe. Seine Mutter kommunizierte am 19. Mai zum letzten Mal mit ihrem Sohn. Danach war die einzige Person, die sich meldete, der coyote, der die Familie anrief und mitteilte, dass sie an der Grenze angekommen seien, und dass er Rafael Rolin einem anderen coyote übergeben habe, der für den Grenzübertritt in die USA zuständig sei.
Roberto García Rosales
Roberto García Rosales aus El Salvador konnte 1986 keine Arbeit finden und versuchte sein Glück auch in Guatemala und Mexiko. Er unternahm mehrere Versuche, um nach Mexiko zu gelangen und nach einiger Zeit fang seine Mutter heraus, dass er in Tapachula (im mexikanischen Bundesstaat Chiapas) lebte, woraufhin ein Bruder ihn ausfindig machen konnte. Roberto García kommunizierte regelmäßig mit seinen Geschwistern, aber seit etwa 2006 haben sie keine Nachricht mehr erhalten und konnten ihn auch nicht mehr ausfindig machen.
Santos Rodrigo Paiz García
Beim letzten Anruf am 13. Mai 2015 teilte er mit, er befände sich in der Nähe einer Mautstelle namens Normal; bei diesem Anruf konnte die Familie seinen Aufenthaltsort nicht überprüfen, da die Kommunikation nicht mehr per Videoanruf, sondern nur noch telefonisch erfolgte. Das war das letzte Mal, dass sie mit Santos Paiz sprachen.
Bis wir sie finden!
Unter dem Motto „Kolumbien: Bis wir sie finden!“ laden wir euch herzlich ein, mit uns den Internationalen Tag der Opfer des Verschwindenlassens zu begehen. An diesem Tag erinnern wir an die gewaltsam Verschwundenen im Rahmen des bewaffneten Konflikts in Kolumbien und bekunden unsere Unterstützung für ihre Familien und die Suchenden.
Santiago Esteban Nattino Allende
Am 28. März 1985 wurde er von der chilenischen Polizei, den Carabineros, festgenommen. Zusammen mit Manuel Guerrero Ceballos und José Manuel Parada Maluenda wurde er auf einer Polizeiwache der Direktion für Kommunikation der Carabineros (Dicomcar) festgehalten und gefoltert. Am 30. März wurden die drei in der Nähe des Flughafens von Santiago de Chile brutal ermordet. Ihre Leichname wurden einige Tage später gefunden.