In einem Bericht kritisiert Amnesty International gewaltsames Verschwindenlassen und Misshandlung von ukrainischen Kriegsgefangenen und Zivilist*innen in russischer Gefangenschaft als gängige Praxis. Russische Behörden verweigern häufig Informationen über den Verbleib der Gefangenen, was in der Praxis bedeutet, dass sie verschwunden sind.
Spanien | Aufarbeitung der Verbrechen des Franco-Regimes stockt
Das Thema des gewaltsamen Verschwindenlassens während des Franco-Regimes bleibt ein zentraler Punkt in der Aufarbeitung der spanischen Geschichte. Am 20. Februar 2025 sollte Carolina Martínez vor Gericht die Zwangsverschleppung und Ermordung ihres Großvaters, José Manuel Elías Murcia Martínez, durch das Regime anklagen.
Chile | Deutsche Siedler und die Mapuche
In Chile ist die 70-jährige Mapuche Julia Chuñil seit dem 8. November 2024 verschwunden, nachdem sie in der südlichen Provinz Valdivia ihr Haus verließ und Kühe einfangen wollte. Menschenrechtsorganisationen und ihre Familie vermuten ein gewaltsames Verschwindenlassen, da Chuñil in einem Landkonflikt mit deutschen Siedlern lebte und als Umweltschützerin tätig war. Der Verdacht fällt auf den deutschen Siedler Juan Carlos Morstadt, dessen Land sie seit über zehn Jahren besetzt.
Ecuador | Immer mehr Verschwundene im Rahmen staatlicher Kriminalitätsbekämpfung
Das Comité Permanente por la Defensa de los Derechos Humanos (CDH) meldet in Ecuador 27 Fälle von gewaltsamen Verschwindenlassen und einen neuen Mord, mutmaßlich durch Militärs.
Mexiko | Neue Massengräber und verschwundene Kinder
In Mexiko haben Organisationen der Zivilgesellschaft zur Suche der Verschwundenen für Mitte März einen Tag der nationalen Trauer ausgerufen, nachdem die Guerreros Buscadores, organisierte Familienangehörige Verschwundener, zu Beginn des Monats mehrere Massengräber entdeckt hatten.
Venezuela | Oppositionelle werden systematisch verschwunden gelassen
Laut der UN-Arbeitsgruppe gegen gewaltsames oder unfreiwilliges Verschwindenlassen (WGEID) setzt die venezolanische Regierung das Verschwindenlassen systematisch gegen Oppositionelle, prodemokratische Aktivist*innen und Menschenrechtsverteidiger*innen ein. Besonders besorgniserregend ist der zunehmende Einsatz von sogenanntem „kurzzeitigen gewaltsamen Verschwindenlassen“ im Kontext der Wahlen.
Saudi-Arabien | Verurteilte Frauenrechtsaktivistin gewaltsam verschwunden
Amnesty International fordert die sofortige Offenlegung des Verbleibs von Manahel al-Otaibi, einer 30-jährigen Frau, die wegen ihrer Unterstützung für Frauenrechte zu 11 Jahren Haft verurteilt wurde und seit fast zwei Monaten als gewaltsam verschwunden gilt. Al-Otaibi wurde im Januar 2024 in einem geheimen Verfahren verurteilt, weil sie sich gegen das männliche Vormundschaftssystem aussprach und „unangemessene“ Kleidung trug.
Syrien | Neue Zahlen zu verschwundenen Kindern und Oppositionellen während des Krieges
Die jüngsten Massaker an Alawiten Nordwesten Syriens erschüttern das Land drei Monate nach dem Sturz Assads. Gleichzeitig arbeiten zivile Institutionen sowie UN-Institutionen an der Dokumentation und Aufarbeitung der Verbrechen den Kriegsjahre.
Eilaktion | Prominenter Menschenrechtsverteidiger im Niger für kurze Zeit verschwunden und in Haft
Am 3. Dezember 2024 wurde der Menschenrechtsverteidiger und Vorsitzender der Journalist*innenvereinigung Alternative Espaces Citoyens Moussa Tchangari in Niamey, Niger, festgenommen.
Bangladesch | Kommission enthüllt systematisches Verschwindenlassen unter Sheikh Hasina
Ein Bericht der Untersuchungskommission zu gewaltsamen Verschwindenlassen enthüllt die direkte Beteiligung der ehemaligen Premierministerin Sheikh Hasina und hochrangiger Beamter an systematischen Entführungen und geheimen Inhaftierungen während ihrer Amtszeit.