In Kolumbien steht ein Gesetzesentwurf zum Schutz von Frauen und anderen Personen, die nach Verschwundenen suchen, kurz vor der endgültigen Verabschiedung. Am 21. November hatte die erste Kommission des kolumbianischen Senats den Entwurf angenommen. Es folgt eine Diskussion des Gesetzes im Plenum.
Mexiko | Neubesetzung der Nationalen Suchkommission und Neuzählung der Verschwundenen werden heftig kritisiert
Nach dem Rücktritt von Karla Quintana als Leiterin der Nationalen Suchkommission (CNB) in Mexiko im August 2023 (wir berichteten), wurde am 23. Oktober Teresa Guadalupe Reyes Sahagún zur neuen Leiterin der CNB ernannt.
Mexiko | Mehr als 5,600 Massengräber dokumentiert
Im Oktober veröffentlichte die Journalistengruppe Quinto Elemento Lab eine neue Recherche über illegale Massengräber in Mexiko. Dieser zufolge, sind seit 2007 in dem Land 5,696 Massengräber entdeckt worden.
Philippinen | Freispruch in Verschwindenlassen-Prozess zeigt Straflosigkeit auf
Am 6. Oktober wurde Jovito Palparan, ein ex-General der philippinischen Armee, der wegen des Verschleppens und der Folter von zwei Brüdern (Raymond und Reynaldo Manalo) im Februar 2006 in Malolo vor Gericht stand, freigesprochen. Der Richter begründete den Freispruch von Palparan, sowie sieben weiteren Angeklagten, damit, dass die Manalo Brüder die Täter nicht klar identifiziert hatten.
Russland | Mehrere Kritiker des russischen Regimes sind mindestens zeitweise verschwunden, darunter auch Alexej Nawalny
Der bekannte Kreml-Kritiker Alexej Nawalny, der seit 2021 in Russland im Gefängnis sitzt, war seit Anfang Dezember für zwei Wochen verschwunden. Menschenrechtsorganisationen warnten, dass es sich um gewaltsames Verschwindenlassen in Haft handeln könnte. Nawalnys Anwälte hatten am 5. Dezember noch Kontakt mit ihm, wurden aber am 11. Dezember von Beamt:innen der Strafkolonie, in der er inhaftiert war, informiert, dass er dort nicht mehr als Häftling registriert war. Bis zum 25. Dezember gab es kein Lebenszeichen von ihm.
Sudan | Hunderte Fälle von Verschwindenlassen seit April 2023
Acht sudanesische Organisationen starteten Ende Oktober die Kampagne „Where did you take them?“ um Aufmerksamkeit auf hunderte Fälle von Verschwindenlassen zu lenken. Seit Beginn des Konflikts zwischen der sudanesischen Armee und den Rapid Support Forces (RSF) im April 2023 gelten mindestens 842 Personen als verschwunden.
Türkei | Kundgebung der Samstagsmütter zum ersten Mal seit 5 Jahren erlaubt
Am 11. November wurde es einer kleinen Gruppe von Unterstützer*innen der Samstagsmütter erlaubt, eine kurze Erklärung zu verlesen. Dies ist das erste Mal seit 5 Jahren, dass eine Aktion der Organisation genehmigt wurde.
Berichte, Studien & Bücher | Bericht von Crude Accountability über das Verschwindenlassen in Tadschikistan
Die Menschenrechtsorganisation Crude Accountability veröffentlichte Ende des Jahres einen Bericht über zunehmende Fälle von Isolationshaft und das gewaltsames Verschwindenlassen in Tadschikistan seit 2022. Die autoritäre Regierung des Landes geht seit 2022 mit Gewalt gegen die Autonome Region Gorno-Badachschan (GBAO) und die dort lebenden Pamiris, eine ethnisch-sprachliche und religiöse Minderheit, vor (mehr darüber hier).
Berichte, Studien & Bücher | Justitia-et-Pax, Der gesellschaftliche Umgang mit den Toten – eine Frage der Menschenwürde!
Im November veröffentlichte die Organisation Justitia-et-Pax ein Orientierungspaper zum Thema „Der gesellschaftliche Umgang mit den Toten – eine Frage der Menschenwürde“, in dem sich die Organisation mit dem angemessenen Umgang mit Verstorbenen und den diesbezüglichen Herausforderungen für die Gesellschaft beschäftigt. Auch die Erfahrungen Angehöriger von Verschwundenen spielen dabei eine Rolle. Das Paper kann hier gelesen werden.
Berichte, Studien & Bücher | Bericht In the Dark über Verschwindenlassen in Myanmar
Am 8. November veröffentlichte die Menschenrechtsorganisation Karen Human Rights Group (KHRG) einen Bericht über gewaltsames Verschwindenlassen in Südosten Myanmars seit dem Staatsstreich in 2021.